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Urlaub- und Reiseberichte

MSC-Seefahrten: Luxus auf den Meeren

Das italienische Unternehmen MSC Crociere ist im wachsenden Kreuzfahrtgeschäft einer der Marktführer und bietet attraktive Zielgebiete im Mittelmeer, Nordland und Ostsee, Transatlantik, Karibik, Südamerika und Südafrika.

Zur Flotte gehören derzeit zehn Schiffe, darunter die neue MSC Orchestra und der am 18. Dezember 2008 in Neapel von Sophia Loren getaufte Megaliner MSC Fantasia. In Hamburg wird 2009 die MSC Magnifica getauft, diese Erweiterung der MSC-Flotte ist Beleg für ein harmonisch wachsendes Kreuzfahrtgeschäft.
Die fast 300 Meter lange MSC Orchestra wurde im Jahr 2007 in Dienst gestellt, die exklusive Einrichtung des modernen Schiffes kombiniert hervorragend Eleganz und Innovation mit traditionellen Elementen. MSC Orchestra bietet seinen Gästen vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten, Freizeitaktivitäten und stilvolle Ruhezonen auf einer Grundfläche von 22.000 m². Die im italienischen Design eingerichteten Kabinen runden das harmonische Bild des Schiffes ab und sind der Garant für einen angenehmen Urlaub.
Davon überzeugten wir (zwei Schweriner Ehepaare) uns selbst auf einer 12-tägigen Kreuzfahrt mit der MSC Orchestra im November 2008. Die Tour führte vom 12. bis 24.11. von Genua durch das westliches Mittelmeer zum Atlantik bis Casablanca (Marokko), dann nach Teneriffa (Spanien), Madeira (Portugal), Malaga (Spanien), Civitavecchia (Nähe Rom, Italien) und zurück nach Genua.
Beim Check der rund 2.500 Passagieren erhielten wir eine vage Vorstellung von den logistischen Anforderung, die das Schiffmanagement zu bewältigen hat. Darüber hinaus wurde uns bewusst, dass wir zeitlich schneller an Bord gekommen wären, wenn wir die Möglichkeit des Eincheckens von zu Hause aus über das Internet genutzt hätten.
Der erste Eindruck beim Betreten unserer Außenkabine mit Balkon auf Deck 10 entsprach voll unseren Erwartungen hinsichtlich einer hellen, geräumigen und geschmackvoll ausgestatteten Kabine.
Allabendlich nahmen wir das Essen zu einer festgelegten Zeit im Restaurant Villa Borghese ein und genossen das stilvolle, elegante Ambiente. Wir konnten innerhalb zweier Menüs auswählen und erfreuten uns an der zuvorkommenden Bedienung. Als sehr angenehm empfanden wir es, mit unseren Freunden an einem 4-er Tisch platziert worden zu sein.
In der ersten Nacht war kaum an Schlaf zu denken. Starker Seegang ließ trotz Stabilisatoren das riesige Schiff schwanken und unangenehme, teils ängstliche Gefühle entstehen. Der nachfolgende Tag mit Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad entschädigte uns für die aufregende Nacht.
Das Frühstück konnte in verschiedenen Restaurants der oberen Decks eingenommen werden. Wir bevorzugten die lichtdurchfluteten Plätze an der riesigen Glasfronten mit Blick auf das blaue Meer.
Mittags erreichten wir Barcelona. Für jeden Hafen bieten Veranstalter (nicht MSC Crociere) Ausflüge an, die an Bord gebucht werden können. Wir entschieden uns jedoch für einen individuellen Landgang mit dem Ziel, den berühmten Templo de la Sagrada Familia zu besichtigen. Diese Kirche der Heiligen Familie beeindruckte uns besonders durch die zwölf die Apostel symbolisierenden Türme bis zu 115 m Höhe. Die noch unvollendete „Sandkathedrale“ gilt als Höhepunkt der architektonischen Leistung des katalonischen Antoni Gaudi. Die Grundsteinlegung erfolgte 882, heute wird noch immer gebaut, wie die zahlreichen Kräne beweisen. Die Fertigstellung der Basilika ist für das Jahr 2026 geplant (100. Todestag Gaudis).
Wieder auf dem Schiff, fanden wir auf unserer Kabine die täglich in deutscher Sprache erscheinenden Informationen zu den vielfältigen Angeboten an Bord und den jeweiligen Stadt- bzw. Landausflügen vor. Für den Abend lud Kapitän Mario Stiffa zur Willkommensgala in. Der Bekleidungsvorschlag lautete: festlich. Ansonsten waren wir froh, uns in legerer Kleidung zu den Abendveranstaltungen bewegen „zu dürfen“.
Einen ganzen Tag auf See! Wir nutzten ihn – wie auch die drei weiteren – zur Erholung: Sonnenbaden in der Poollandschaft, Sauna und Wellness. Darüber hinaus genossen wir die Annehmlichkeiten von Theater, Konzert, Diskothek, Bar und bummelten durch die Einkaufs-Arkaden.

 

 

In der Nacht passierten wir die berühmten Felsen von Gibraltar, verließen das Mittelmeer und fuhren in den atlantischen Ozean Richtung Marokko. Immer wieder ein Erlebnis, sich der Küste eines fremden Landes zu nähern und die Hafeneinfahrt vom Balkon aus zu beobachten. Casablanca erreichten wir am frühen Morgen bei herrlichem Sonnenschein (Hafenaufenthalt von 7:00 bis 23:00 Uhr). Hier buchten wir für 92,- € pro Person einen ganztägigen Ausflug nach Casablanca und Rabat. Auf der Bustour zur Moschee Hassan II. fuhren wir am Cafe Ricks vorbei – schau mir in die Augen, Kleines -, Sie erinnern sich? Humphrey Bogart mit Ingrid Bergman im Filmklassiker von 1942.

Die Moschee ist auf Pfeilern ins Meer gebaut und weist eine beeindruckende Architektur auf. Sie umfasst ein fast 200 m hohes Minarett, von dem ein Laserstrahl gen Mekka zeigt.
Rabat, die Hauptstadt Marokkos, verbindet orientalisches Flair mit europäischem Ambiente. Der Königspalast und das in blau/weiß gehaltene Altstadtviertel „Medina“ hinterließen einen bleibenden Eindruck. Da es Sonntag war, trafen wir auf zahlreiche einheimische Familien, die uns Europäern sehr freundlich begegneten.
Mit Teneriffa wurde die größte und bekannteste der sieben Kanarischen Inseln erreicht. Von Santa Cruz ging die Kreuzfahrt dann zur Insel Madeira (Portugal) und nach Malaga (Spanien).
Bei frühlingshafter Temperatur und blauem Himmel spazierten wir die 420 m lange Alameda Principal entlang und bestaunten in der Altstadt die Kathedrale und den Sitz der maurischen Könige. Den großen Reiz der Alcazaba machen die prächtigen Gartenanlagen in den Höfen der Burg aus. Zum Abschluss des Tages  war es für uns noch ein „Muss“, das Geburtshaus von Pablo Picasso aufzusuchen.
Am Abend auf See Richtung Civitavecchia (Italien) kündigte sich ein gewaltiger Sturm an. Das Bord-TV Informationssystem zeigte Windgeschwindigkeitsspitzen bis zu 160 km/h an. Für uns fiel die Abschiedsgala aus, ausgeprägte Übelkeit lies keinen Bissen zu. Es wurde eine schreckliche Nacht, die Gischt schäumte bis zu unserer Kabine auf Deck 10. Die MSC Orchestra schwankte, schlingerte und stampfte durch den hohen Wellengang, in der Kabine krachte und knackte es fürchterlich. „Muss man erlebt und überstanden haben“, so erfahrene Kreuzfahrer. Da wir uns von den Ereignissen der Nacht erholen mussten, konnte unser Vorhaben, die heilige Stadt Rom zu besichtigen, leider nicht realisiert werden.
Nach 12 erlebnisreichen Tagen erfolgte der Rückflug von Genua über München nach Hamburg.
Der Preis der Reise pro Person rund 1.800,-€ ohne Flug (im Sondertarif 1.000,-€).

Text/Fotos: Peter Bohne