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Urlaub- und Reiseberichte

Norwegen – Zahlen und Fakten


Hinter der reich gegliederten atlantischen Fjordküste dieses skandinavischen Staats mit ihrem aus Tausenden von Inseln bestehenden vorgelagerten Schärengürtel wird der größte Teil des 1752 km langen Festlands von einer öden, menschenleeren, gebirgigen Hochfläche (Fjell, 1000-2000 m ü. M.) eingenommen, die stark vergletschert ist. Nur die Südküste wird von einem größeren Tiefland eingenommen. Die mehr zur Südküste hin orientierten, gefälle- und schnellenreichen Flüsse werden zur Elektrizitätsgewinnung nutzbar gemacht. An der Küste ist das Klima durch die Nähe des Golfstroms trotz der hohen Breitenlage ozeanisch mild und feucht, auf dem inneren Hochland nimmt es kontinentaleren, trockeneren Charakter an. Der Wald (besonders Fichte, Kiefer, Buche, Birke) ist auf 26% der Landesfläche beschränkt und noch sehr tierreich (Hirsch, Elch, Fuchs, Wolf, Bär).


Die Bevölkerung gehört zu 90% der lutherischen Staatsreligion an und konzentriert sich zu fast einem Drittel am Oslofjord und an der übrigen Südküste. Weiter nach Norden zu sind fast nur die Fjorde und Täler besiedelt.


Nur rund 3% der Staatsfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Angebaut werden (besonders im Südosten) Hafer, Kartoffeln, Gerste, Weizen, Hülsenfrüchte u. a. Gemüse. Den größten Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche nehmen Wiesen und Weiden mit Viehzucht und bedeutender Milchwirtschaft ein; dazu kommt im Norden Rentierhaltung. Eine wirtschaftlich große Rolle spielen Seefischerei und Waldnutzung.
An Bodenschätzen finden sich in Norwegen Schwefelkies, Eisen-, Kupfer-, Titan-, Zink- und Bleierze; Kohle wird auf Spitzbergen abgebaut; das bedeutendste Bergbauprodukt ist seit den 1970er Jahren das Erdöl, das wie auch das Erdgas im Kontinentalschelf der Nordsee gefördert wird. Beides macht 55% der Gesamtausfuhr aus. Die Energiewirtschaft nutzt die reichlich vorhandenen Wasserkräfte aus. Die wichtigsten Industriezweige Norwegens sind die elektrometallurgische und die elektrochemische Industrie; danach Schiffbau-, Holz-, Metall-, Papier-, Textil-, Nahrungsmittel- und Elektroindustrie; Fremdenverkehr.
Der gebirgige Charakter eines Großteils des Landes erschwert die Entwicklung des Verkehrsnetzes; es bestehen (besonders im Süden) 4023 km Bahnlinien und 90 262 km Straßen; ferner Küstenschifffahrt. Haupthäfen sind Oslo, Bergen, Stavanger und Narvik.


Die zerklüftete Bodengestalt Norwegens hinderte lange die Ausbildung einer staatlichen Einheit. Mit Harald Schönhaars Sieg (um 872) über die Stammeskönige war das ganze Land vereinigt; es zerfiel aber bald wieder in Teilreiche. Diese Zersplitterung nutzten die dänischen Könige aus, denen es bis 1200 mehrfach gelang, das Land zu beherrschen. Im 11. Jahrhundert wurde das Christentum eingeführt, bis 1104 vom Erzbistum Hamburg-Bremen aus. Olaf I. Trygvasson (995-1000) und Olaf II., der Heilige (1015-1028), christianisierten das Land gegen hartnäckigen Widerstand. Erst Haakon IV. Haakonsson (1217-1263) konnte die Königsmacht endgültig festigen. Er führte das Erbkönigtum ein, sicherte dem Land den Besitz Islands und Grönlands und förderte besonders den Außenhandel (Privilegien an die Hanse). Mit Haakon V. Magnusson (1299-1319) starb das bisherige Königshaus aus, und die Herrschaft ging an den Schwedenherzog Magnus VII. Eriksson aus dem Geschlecht der Folkunger über. Olaf (1380-1387), der Sohn Haakons VI. Magnusson (1343-1380) und der dänischen Königin Margarete, war seit 1380 König in Norwegen und Dänemark. Damit wurde die über 400 Jahre dauernde Union Norwegens mit Dänemark eingeleitet. Margarete vereinigte 1397 die drei Reiche Norwegen, Dänemark und Schweden in der Kalmarer Union. Die dänischen Könige blieben bis 1814 auch Könige von Norwegen, das sehr bald zu einer dänischen Provinz wurde. Der norwegische Reichsrat wurde aufgelöst und Dänen als Lehnsmänner eingesetzt, in deren Händen die wichtigsten Verwaltungsaufgaben des Landes lagen. Das norwegische Gerichtswesen blieb bestehen. Die Reformation wurde in Norwegen nach dänischem Vorbild durchgeführt.
Wohl erhoben norwegisch-patriotische Kreise in den Jahren nach 1750 die Forderung nach einer landeseigenen Universität, einer Nationalbank und finanzieller Selbstverwaltung, sie dachten jedoch nicht an eine Trennung von Dänemark. Diese wurde erst im Gefolge der Napoleonischen Kriege vollzogen. Im Kieler Frieden musste Friedrich VI. Norwegen an Schweden abtreten. Die Norweger bestanden auf ihrer Unabhängigkeit, gaben sich zu Eidsvoll am 17. 5. 1814 eine liberale Verfassung und wählten den dänischen Statthalter, den Prinzen Christian Friedrich (seit 1839 König Christian VIII. von Dänemark), zum König, doch musste Norwegen im August 1814 die Union mit Schweden anerkennen. Die norwegische Verfassung blieb in Kraft.
Die Periode der norwegisch-schwedischen Union war gekennzeichnet durch ständige Spannungen zwischen dem norwegischen Storting (Parlament) und den schwedischen Königen. Unter dem liberalen König Oskar I. (1844-1859) und vor allem durch den Einfluss des Skandinavismus schwächten sich diese Gegensätze ab; doch erst 1873 wurde die schwedische Statthalterschaft aufgehoben, 1884 die parlamentarische Regierungsform geschaffen und 1898 das allgemeine Wahlrecht, zunächst nur für Männer (1913 auch für Frauen), eingeführt. Nach Konflikten um die konsularische Vertretung Norwegens im Ausland erklärte das Storting 1905 die Union mit Schweden für aufgelöst.
In einer Volksabstimmung entschieden sich die Norweger für die Erhaltung der Monarchie, der dänische Prinz Karl wurde zum König gewählt und regierte als Haakon VII. bis 1957.
Norwegen blieb während des 1. Weltkriegs neutral, stellte aber seine Flotte in den Dienst Großbritanniens. Die innere Entwicklung Norwegens im 20. Jahrhundert wurde bestimmt durch Industrialisierung, Wirtschaftskrisen und starke soziale Gegensätze. Die Regierungen waren nicht stabil; Konservative, bürgerliche Linke und Sozialisten wechselten sich ab. Im 2. Weltkrieg wurde Norwegen am 9. 4. 1940 von deutschen Truppen besetzt; König und Regierung gingen nach London ins Exil. Die politischen Parteien wurden verboten mit Ausnahme der faschistischen „Nationalen Sammlung”, deren Führer Vidkun Quisling, 1942-1945 Ministerpräsident, war.
Nach der deutschen Kapitulation kehrte Norwegen zur parlamentarischen Demokratie zurück. Auf Haakon VII. folgte 1957 Olaf V. Von 1945 bis 1965 (mit einer kurzen Unterbrechung 1963) regierte die sozialdemokratische Arbeiterpartei (DNA). Die Wahlen 1965 führten zur Bildung einer bürgerlichen Koalitionsregierung, die 1971 an der Frage des norwegischen EG-Beitritts zerbrach. Ein sozialdemokratisches Minderheitskabinett trat nach dem negativen Ausgang des EG-Referendums 1972 zurück. Daraufhin bildete L. Korvald eine bürgerliche Regierung. Von 1973 bis 1981 stellte wieder die DNA die Ministerpräsidenten (T. Bratteli, O. Nordli und G. H. Brundtland). Nach den Parlamentswahlen 1981 kam es zur Bildung einer konservativen Minderheitsregierung unter Führung von K. Willoch. Nach Willochs Rücktritt 1986 gelangte erneut die Sozialdemokratin G. H. Brundtland in das Amt des Regierungschefs. Das von dem Konservativen J. P. Syse seit den Wahlen von 1989 geführte Kabinett scheiterte bereits 1990 an Kontroversen über die Europapolitik Norwegens. Die Regierungsmacht wechselte wieder zur DNA unter Führung von G. H. Brundtland. 1991 starb König Olaf V. Sein Sohn folgte ihm als Harald V. auf dem Thron. Die sozialdemokratische Regierung Brundtland blieb auch nach den Wahlen 1993 im Amt. 1994 sprach sich die Bevölkerung in einem Referendum gegen einen Beitritt Norwegens zur Europäischen Union aus. Nach dem Rücktritt C. H. Brundtlands Ende Oktober 1996 wurde T. Jagland (DNA) neuer Regierungschef. Aus den Parlamentswahlen 1997 ging die DNA zwar als stärkste Partei hervor, musste aber Stimmeinbußen hinnehmen. K. M. Bondevik, Vorsitzender der Christlichen Volkspartei, wurde neuer Ministerpräsident an der Spitze einer liberal-konservativen Minderheitsregierung. Im März 2000 verlor die Regierung Bondevik das Vertrauen des Parlaments. Der König beauftragte daraufhin den Sozialdemokraten J. Stoltenberg mit der Regierungsbildung. Norwegen ist Mitglied der UN, der NATO und des Nordischen Rats.


südwestnorwegische Hafenstadt, zweitgrößte Stadt des Landes und Hauptstadt des Fylke Hordaland, 218 000 Einwohner; Festung Bergenhus (16. Jahrhundert), alte Handels- und Lagerhäuser der Hanse (Weltkulturerbe seit 1979); Universität (seit 1948); Schiffbau, Schifffahrt, Fischfang und -verarbeitung, Handel; Flughafen; seit 1909 Bergenbahn nach Oslo. Ende des 11. Jahrhunderts gegründet, im 12. Jahrhundert Bischofssitz und Krönungsort der norwegischen Könige; Blütezeit im 14.-16. Jahrhundert als Hansestadt.


norwegisch !uslu], 1624-1924 Kristiania bzw. Christiania,
Hauptstadt von Norwegen und der Provinz (Fylke) Akershus am Ende des Oslofjords, 489 000 Einwohner; Festung Akershus (13. Jahrhundert), Königsschloss (19. Jahrhundert), Universität (gegründet 1811); Nationalgalerie, Nationaltheater, historisches, Kunstgewerbe-, Volkskunde- und Edvard-Munch-Museum; Rundfunkstation; Schiffbau, Metall-, Maschinen-, Holz-, Papier-, Textil-, Glas-, chemische Industrie; Flughafen Fornebu, Handelshafen.
Oslo wurde um 1050 gegründet und war im Mittelalter Handelsplatz der Hanse. Neben der alten Stadt (1286-1350 Residenz), die durch Feuer zerstört wurde, gründete Christian IV. von Dänemark 1624 eine neue Stadt, die nach ihm Christiania genannt und 1814 Hauptstadt Norwegens wurde.

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Ich danke dem Bertelsmann Lexikon Verlag für die freundliche Unterstützung dieser Seite.

 

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